Listwjanka ist eines der schönsten Dörfer am Baikalsee und wegen seiner leichten Erreichbarkeit im Sommer oft auch stark frequentiert. Es liegt 70 km südöstlich von Irkutsk an der Stelle, wo die Angara aus dem Baikalsee fliesst. Im alten Kern des Dorfes kann man die wunderschönen sibirischen Holzhäuser in Ruhe und von der Nähe betrachten, die man bis jetzt nur aus dem Zugfenster zu Gesicht bekam.
Zu den weiteren Hauptsehenswürdigkeiten des Dorfes zählen der Schamanen-Felsen, der Tscherski-Stein, die Nikola-Kirche und das Baikal-Museum. Letzteres befindet sich im Erdgeschoss des Limnologischen Instituts (Limnologie = Lehre von den Gewässern). Eine erste Forschungsstation zur Untersuchung des einzigartigen Sees war schon 1928 entstanden, diese wurde 1961 in ein Institut umgewandelt. Das Museum vermittelt einen guten Überblick über die einmalige Flora und Fauna der Region, aber auch über die Dimensionen und die Erforschung des Baikalsees.
Listwjanka ist relativ klein und kann auch gut in einem halben Tag besichtigt werden. Wer sich jedoch am Baikalsee ein wenig erholen will, kann problemlos auch länger bleiben und schöne Spaziergänge unternehmen. Am Hafen geht es besonders in der Hauptsaison emsig zu und her. Hier befindet sich der Souvenirmarkt und die neuen Hotels.
Ebenfalls interessant ist es auch, mit der Fähre nach Port Baikal überzusetzen, das auf der anderen Seite des Angara liegt. Port Baikal ist ein verschlafenes kleines Dörfchen, hier befinden sich die alten Transsib-Geleise, die auf Befehl des Zaren Nikolai II dem Baikalsee entlang verlegt wurden. Aufgrund der geographischen Bedingungen wurde die Strecke zwischen Port Baikal und Slydjanka (94 km) zu der teuersten der ganzen Transsib! Nur 50 Jahre später wurde die Strecke wegen dem Bau eines Wasserkraftwerkes verlegt. Nur noch selten fährt ein Zug zu den entlegenen Dörfern auf der ursprünglichen Route.